Wasserarbeitshunde wurden für die Wasserarbeit gezüchtet und sind bereits seit Jahrhunderten wichtige Begleiter für Fischer und Jäger. Der FCI-Systematik zufolge sind sie ebenso wie Apportier- und Stöberhunde der Gruppe 8 zugeordnet. Innerhalb dieser Kategorie bilden Wasserhunde einen separaten Zweig, mit eigenen Besonderheiten.
Optisch fällt vor allem das dunkle gelockte Fell auf. Dieses hat sich bei der Zucht von Wasserhunden herauskristallisiert, wobei es um kein bestimmtes Schönheitsideal geht. Stattdessen sorgt das gelockte Fell für Wasserdichtigkeit, so dass Wasserhunde kaltem Wasser problemlos standhalten können. Im Rahmen der Wasserarbeit ist dies eine wichtige Eigenschaft, die die Basis für die Einsatzfähigkeit von Wasserhunden bildet.
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Wasserarbeitshunde zeichnen sich zudem durch ihr spezielles Wesen aus. In ihnen schlummert eine ausgeprägte Leidenschaft für das Jagen und Apportieren. Gleichzeitig lieben sie Wasser und kennen beim Anblick eines Gewässers kein Halten mehr. Darüber hinaus sieht das typische Wesen eines Wasserhundes eine hohe Kooperationsbereitschaft mit dem Menschen vor, schließlich muss der Hund seinem Menschen dienen und diesen bei der Wasserarbeit unterstützen.
In den vergangenen Jahren haben Wasserhunde einen erneuten Boom erlebt, nachdem sie lange Zeit an Bedeutung verloren hatten. Der Rückgang der traditionellen Fischerei und Wasserjagd hat dafür gesorgt, dass Wasserarbeitshunde überflüssig wurden. Ihr angenehmes Wesen, das nicht haarende Lockenfell und das charmante Aussehen sorgen allerdings dafür, dass Wasserhunde heute vielfach als Familienhunde gehalten werden.
Sofern eine adäquate Auslastung des Vierbeiners stattfindet, ist dies kein Problem. Leider unterschätzen viele Hundefreunde die Eigenheiten eines Wasserhundes und haben dann mit Verhaltensproblemen zu kämpfen. Es ist aus diesem Grund wichtig, sich ein genaues Bild von der Verwendung und dem Charakter des Wasserhundes zu machen.
Wasserhund ist nicht gleich Wasserhund, denn es gibt gleich mehrere Rassen, die als ausgewiesene Wasserarbeitshunde gelten. Hier sind die folgenden Hunderassen zu nennen:
Die gezielte Zucht hat demnach verschiedene Spezialisten für die Wasserjagd hervorgebracht. Hinsichtlich ihrer Bedürfnisse und Anpassungsfähigkeit können Hunde der verschiedenen Rassen große Unterschiede aufweisen.
Wer einen Hund anschaffen möchte und dabei mit einem Wasserhund liebäugelt, sollte daher die Rassebeschreibungen aufmerksam lesen, mit Züchtern Kontakt aufnehmen und sich mit Haltern von Wasserhunden austauschen.
Wasserhunde benötigen ebenso wie andere Hunde eine gute Erziehung, damit sie kein unerwünschtes Verhalten zeigen, sondern ihren Menschen viel Freude bereiten. Soll der Hund bestimmte Aufgaben übernehmen, ist ein spezielles Training ohnehin unerlässlich. Wasserhunde bringen zwar exzellente Voraussetzungen für die Wasserarbeit mit, müssen aber dennoch gezielt trainiert werden.
Aus diesem Grund bietet es sich an, einen Hundetrainer zu suchen, der bereits mit Wasserarbeitshunden gearbeitet hat und vielleicht sogar auf diese spezialisiert ist. Neben den elementaren Grundkommandos und der Leinenführigkeit geht es im Hundetraining für Wasserarbeitshunde vor allem um die folgenden Dinge:
Jäger/innen und Fischer/innen, die tagtäglich am oder auf dem Wasser unterwegs sind und sich tierische Unterstützung für die fordernde Wasserarbeit wünschen, liegen mit einem Wasserhund goldrichtig. Ein Wasserarbeitshund kann aber durchaus auch als Familienhund glücklich werden. Dazu sollte er allerdings angemessen ausgelastet werden.
Ausgedehnte Spaziergänge, regelmäßige Ausflüge ans Wasser und intensives Hundetraining sind hier zu nennen. Wer dies bieten kann und bereit ist, dem Hund so viel Aufmerksamkeit zu schenken, kann darüber nachdenken, einen Wasserhund anzuschaffen.
Ein Welpe aus verantwortungsvoller Zucht ist für viele Hundefreunde ein absoluter Traum. Wer ein Faible für Wasserhunde hat, sollte aber auch an die Vierbeiner denken, die in den Tierheimen und Tierschutzvereinen im In- und Ausland ein neues Zuhause suchen. Häufig werden Wasserhunde abgegeben, weil der Besitzer ihnen nicht gerecht werden kann und vollkommen überfordert ist. Einem solchen Hund eine Chance zu geben, lohnt sich.
Menschen, die sich einen Hund anschaffen, der einer Rasse angehört, die als Arbeitshund gilt, sollten wissen, dass der Vierbeiner eine Aufgabe braucht. Als reiner Familienhund wird er nicht glücklich und entwickelt mitunter Frust, der dann zu schwerwiegenden Problemen führen kann. Trotz bester Anlagen kann so auch ein Wasserhund aus guter Zucht zu einem wahren Problemhund werden, der schlimmstenfalls im Tierheim landet.
Hundefreunde sollten daher vorab wissen, worauf sie sich mit einem Wasserarbeitshund einlassen. Werden sie diesem nicht gerecht, kann er unerwünschtes Verhalten zeigen. Die folgenden Probleme sind für Wasserhunde typisch:
Entscheidend ist, dass ein Wasserhund seine Leidenschaft ausleben darf und regelmäßig schwimmen kann. Darüber hinaus ist eine intensive Arbeit am Gehorsam das A und O und sorgt dafür, dass Mensch und Tier zu einem harmonischen Team zusammenwachsen. Zu beachten ist außerdem, dass Arbeitshunde viel Arbeitseifer mitbringen und häufig sehr hart gegen sich selbst sind.
Es ist daher wichtig, den Hund zur Ruhe zu erziehen und ihm Entspannung beizubringen. So wird auch aus einem emsigen Wasserarbeitshund ein ausgeglichener und glücklicher Vierbeiner.